Profil
Wer bin ich & mein Werdegang zum Mediator & Coach
Nach meinem Studium des Bauingenieurwesens an der FH Mainz sammelte ich meine erste berufliche Erfahrung in der Projektsteuerung, bei Drees & Sommer. Meine Aufgabe lag in der Begleitung der Ausschreibung und Vergabe für ein Großprojekt in Frankfurt.
Dort lernte ich viel über fachliche Dinge, aber vor allem auch, dass Konflikte und Streitigkeiten im Baualltag an der Tagesordnung sind. Und meistens über das wechselseitige Bombardement mit Anklage- und Verteidigungsschreiben ausgefochten wurden. Ich erinnere mich noch an einen meiner letzten Tage, ich nahm einen jungen Kollegen zur Seite und gab ihm mit: Wer schreibt, der bleibt, aber: bevor Du ein Schreiben schickst, ruf an und rede! In dieser Umgebung reiften meine Gedanken, dass wir mit unseren Geschäftspartnern wertschätzender umgehen sollten, und, dass ich tiefer in die Thematik ‚Ausschreibung, Vergabe und Vertragsmanagement‘ einsteigen wollte.
Nach meiner Zeit in der Projektsteuerung bekam ich als junger Einkäufer bei der Deutschen Bahn die Möglichkeit, an einer neuen Vertragsform zu arbeiten, einem GMP-Vertrag (Garantierter Maximalpreis-Vertrag). Dabei lernte ich jedoch auch, dass ein noch so guter und fortschrittlicher Vertrag nichts bringt, wenn die Projektbeteiligten es nicht gewohnt sind, partnerschaftlich, vertrauensvoll & transparent zusammen zu arbeiten. Die Zeit, zumindest in Deutschland, war noch nicht reif für die partnerschaftliche Abwicklung von Bauprojekten.
Später, als Vorstandsassistent im Bereich Einkauf kam ich das erste Mal aktiv mit der Mediation in Berührung und war schnell überzeugt davon, dass die besten Lösungen nur von Konfliktparteien selbst erarbeitet werden können.
Ich durfte die Leitung einer regionalen Einkaufsabteilung, inkl. der Budget- und Personalverantwortung, übernehmen und beschäftigte mich Mitte der 2000er Jahre mit den damals noch nicht etablierten alternativen Verfahren zur Streitbeilegung, zu denen neben der Schlichtung, dem Schiedsgericht, der Adjudikation und weiteren eben auch die Mediation gehört. Jedes Verfahren hat seinen Platz, aber allein die Mediation fokussiert sich ganz und gar auf die Eigenverantwortung der Konfliktparteien. Und das ist für mich in bestimmten Eskalationsphasen der Königsweg.
Nach meiner Zeit bei der Deutschen Bahn, beriet ich bei Accenture führende Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche im Bereich des Einkaufs. Dort, als Manager eines „Teams auf Zeit“, machte ich die für mich wichtige Erfahrung, dass ich die Berechtigung zur Führung meiner Teammitglieder nicht qua Position – so zumindest war vielleicht nicht mein Verständnis, wohl aber häufig meine Verhaltensweise – bekam, sondern diese einen echten Wertbeitrag von mir erwarteten. Dieser entwickelte sich, neben meinem fachlichen Input als Experte, der Verteilung und Überwachung von Aufgaben, der Leistungsbewertung etc. dann verstärkt in Richtung Coaching (statt Anweisen oder Ratschlag geben), auf die Unterstützung in der persönlichen Weiterentwicklung (statt alleinigem Fokus auf kurzfristige Zielerreichung), auf das Schaffung eines kollaborativen Umfelds (statt der Betonung des Expertentums). Dies war ein wichtiger Schritt in meiner Entwicklung vom Manager zur Führungskraft.
Über Accenture kam ich zu Merck. Hier hatte ich zunächst die Möglichkeit, eine global & strategisch agierende Einkaufsabteilung aufzubauen und zu führen. Später bekam ich die Verantwortung für den Aufbau eines taktischen Einkaufsteams innerhalb der Merck Shared-Services-Organisation. Während dieses Projektes erfuhr ich intensiv die Dynamik von Veränderungsprozessen. Die wesentliche Herausforderung für mich hierbei war, den Änderungsprozess der Mitarbeiter zu begleiten, deren Arbeitsweise sich signifikant ändern würde. Insbesondere zwei Leitsätze haben das Projekt im Hinblick auf die Transformation zum Erfolg geführt: „Vermeide das Vakuum; kommuniziere auch dann, wenn es nichts zu berichten gibt“, sowie „Kommuniziere Empfänger-gerecht; der Mitarbeiter soll in erster Linie erfahren, was eine Veränderung für ihn, und nicht das Unternehmen, bedeutet“.
Während meiner darauffolgenden Verantwortung als Geschäftsführer des Wissenschafts- und Technologiepark FLUXUM, für dessen Gründung und Betrieb ich zuständig war, und geprägt durch meine Erfahrungen, insbesondere in den Bereichen Mitarbeiterführung & Lieferantenmanagement, beschloss ich, eine Mediationsausbildung (May-Akademie) zu machen, die ich im April 2023 abschloss und an deren Zertifizierung ich momentan arbeite. Weiterhin habe ich mich entschlossen, mich im Bereich des Coachings ausbilden zu lassen, und belege seit 2021 entsprechende Seminare (CTI – Co-Active Coaching Institut).
Über die Arbeit als Mediator und Coach hinaus biete ich meine Unterstützung als freiberuflicher Berater im Umfeld der strategischen und projektbezogenen Beschaffung, mit dem Fokus auf Bau- und Anlagenprojekte an.